Es ist schon bemerkenswert, was wir hier gerade erleben.
Da arbeiten laut Niedersachsens Energieminister Olaf Lies „sehr viele Menschen Tag und Nacht unter Hochdruck daran, dass Deutschland möglichst schnell aus der russischen Umklammerung herauskommen kann beim Thema Gas. Die Übergangslösung mit schwimmenden LNG-Terminals ist dafür eine elementare Säule.“ Und es sind genau die Menschen, die damit nicht nur die Sanktionen gegen Putin unterstützen, sondern gleichzeitig auch dafür sorgen, dass eine fehlende Gasversorgung Deutschlands bei einem möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland ihre verheerende Wirkung nicht voll entfalten kann. Es sind auch genau die Menschen, die sich – bei allem Respekt davor – nicht nur mit hohen ethisch-moralischen Ansprüchen an einem theoretischen Diskurs über das Für und Wider eines Gasembargos beteiligen, sondern im Bewusstsein über dessen massive Folgen gleichzeitig in der Verantwortung für unser Land und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft stehen und an schnellen praktischen Lösungen arbeiten.
Dass in dieser Extremsituation, in der viele – wie sicher auch unser grüner Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck – vor einer inneren Zerreissprobe um die richtigen Prioritäten stehen, die „Deutsche Umwelthilfe“ gegen diese Rettungsaktion klagt und die LNG-Terminals verhindern will, macht einen fassungslos. Und natürlich meldet sich jetzt auch die Geografiestudentin und „FFF-Aktivistin“ Luisa Neubauer zu Wort, die in der Diskussion um die Folgen des Gasembargos „genau die Lobby-Ablenkungsmuster“ sieht, „die wir aus der Klimaschutz-Debatte kennen“. Und sie warnt davor, dass man „statt auf wissenschaftliche Analysen und Studien zu hören“, den „Meinungen und Bauchgefühlen von einigen wenigen aus der Industrie“ folgt.
Da haben einige offenbar den Schuss immer noch nicht gehört…
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