Der Chemie-Tarifabschluss steht!

4. Dez, 2019

Ein Gesamtpaket aus moderater Kostenbelastung, langfristiger Planungssicherheit und neuen Ideen machte eine Einigung möglich: Nach intensiven Verhandlungen konnten die Verhandlungsteams in der chemischen Industrie am 22. November ein Tarifergebnis erzielen, das versucht, mit moderaten Entgeltsteigerungen und einer langen Laufzeit der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Chemie gerecht zu werden und das zugleich neue, innovative Elemente wie z.B. eine Pflegezusatzversicherung enthält.

Anders als in anderen Branchen, die der gewerkschaftlichen Forderung nach einem Wahlrecht „Zeit statt Geld“ nachgekommen sind, setzt die Chemie auf einen ab 2020 stufenweise ansteigenden Zukunftsbetrag.
Über die Verwendungsmöglichkeiten des Zukunftsbetrages entscheiden die Betriebsparteien. Sie wählen bis 30. September 2020 mindestens zwei von acht tariflich vorgegebenen Optionen aus den Bereichen „Sicherheit und Vorsorge“, „Zeit statt Geld“ und „Auszahlung“. Die Umwandlung des Zukunftsbetrages in freie Tage ist nur möglich, wenn die Betriebsparteien dies vereinbaren und dabei z.B. die notwendigen Kapazitäten im Betrieb sicherstellen. Dazu können die Unternehmen auch individuell längere Arbeitszeiten vereinbaren. Mit einer Qualifizierungsoffensive leisten Chemie-Sozialpartner einen Lösungsbeitrag zu den Herausforderungen des digitalen Wandels. Mit 28 Monaten Laufzeit ist dies der längste Tarifabschluss in der Chemie seit 1987.

Es wird sich zeigen, ob der Tarifabschluss den aktuellen und zu-künftigen Herausforderungen, denen sich auch die Chemieunternehmen ausgesetzt sehen, gerecht wird. Denn attraktive Unternehmen – auch und gerade für die Mitarbeiter – sind wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen, die auch morgen noch sichere Arbeitsplätze am Industriestandort Deutschland anbieten können.

 

Bildquelle: istock-635974362

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