Am 30.05.2022 öffnete in München nach vierjähriger Pause die IFAT – Weltleitmesse für Umwelttechnologien – wieder ihre Pforten.

Die Megathemen Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft zogen sich hier in den unterschiedlichsten Facetten mit tollen Ideen, neuen Produkten und Technologien quer durch die Messehallen, in denen auch zahlreiche Mitgliedsunternehmen aus der Chemie und der Kunststoffindustrie vertreten waren.

Den hohen internationalen Stellenwert der IFAT und der hier präsentierten Ideen verdeutlichte auch der Besuch des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber und der Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die nach einem gemeinsamen Rundgang die Messe feierlich eröffneten.

Am Stand des VCI, der erstmals selbst auf der IFAT vertreten war, nutzten wir die Gelegenheit für ein kurzes aber intensives Gespräch mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke über den Stellenwert des chemischen Recyclings.
Wichtig war uns dabei deutlich zu machen, dass chemisches Recycling ein unabdingbarer Baustein einer funktionierenden, technologieoffenen Kreislaufwirtschaft sein muss, wenn wir die gesteckten Klima- und Kreislaufziele erreichen wollen. Unser Ziel ist dabei nicht, das Produktdesign von Kunststoffen im Hinblick auf eine bessere Recyclingmöglichkeit zu vernachlässigen oder etablierte Recyclingverfahren zu verdrängen. Vielmehr geht es um deren notwendige Ergänzung insbesondere dort, wo etwa mechanisches Recycling, z.B. bei komplexen Materialzusammensetzungen oder gemischten und verschmutzten Kunststoffabfällen, an seine Grenzen stößt.

 

Chemisches Recycling zerlegt die anfallenden Abfälle wieder in seine Grundbausteine und ermöglicht so auch qualitativ hochwertige Kunststoffanwendungen aus Recyclingmaterial. Ein wichtiger Aspekt ist dabei natürlich auch, Kunststoffe als wertvollen Rohstoff zu nutzen, statt sie zu deponieren oder weiterhin in großem Stil thermisch zu verwerten.

Chemisches Recycling ist daher auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Kunststoffindustrie.

Entscheidend ist jetzt, dass chemisches Recycling endlich Anerkennung im abfallrechtlichen Sinn insbesondere im Verpackungsgesetz findet und die notwendigen Rahmenbedingungen für Investitionen in entsprechende Aufbereitungsanlagen am Standort Deutschland geschaffen werden, damit wir hier nicht den internationalen Anschluss verlieren.

Und wichtig ist auch zu erkennen, dass Kunststoff als der Werkstoff des 21. Jahrhunderts gerade im Rahmen einer technologieoffenen Kreislaufwirtschaft für viele technisch anspruchsvollen Anwendungen weiterhin die beste Wahl ist, wenn wir unsere Umwelt- und Klimaziele erreichen wollen.

 

Mehr zum Messeauftritt finden Sie unter VCI auf IFAT

Auf der Themenseite „Zirkuläre Wirtschaft“ des VCI steht ebenfalls noch viel Wissenswertes zu dem Thema.

 

 

Bildquelle: VCI

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