Unser ehemaliger Geschäftsführer, Walter Vogg, hat sich mit seinem letzten Artikel „Wir können nicht nur Erfolg – wir können auch Krise!“ an dieser Stelle in den Ruhestand verabschiedet
Anfang August habe ich den Staffelstab im Verband übernommen und darf ab sofort die Tradition dieser Kolumne fortsetzen.
Wie gewohnt will ich hier einen Mini-Impuls zu Themen geben, die uns im Verbandshaus bewegen.
Schon jetzt ist klar: Die Themen werden uns nicht ausgehen!
Mario Draghi hat in seinem Anfang September veröffentlichten Bericht für die EU geschrieben, dass er die EU vor „existenziellen Herausforderungen“ sieht. Auch wenn Presse und Politik hauptsächlich sein Votum für gemeinsame Schulden und einen hohen Investitionsbedarf erörtern, hat er doch im Kern eine ganz andere Botschaft gehabt.
Clemens Fuest (ifo) hat die Studie eingeordnet: Auch er schätzt die Lage als ernst ein, unter anderem, weil die Wettbewerbsfähigkeit in Europa unter den weiteren Zielen wie Klimaschutz und Sozialmodell leidet. Die Wirtschaft in Europa wächst nur sehr langsam im Vergleich zu anderen Regionen. Draghis Bericht – so Fuest – sagt vor allem, dass wir eine andere Wirtschaftspolitik in Europa brauchen, die vielleicht sogar gar nichts kostet. Die EU hat die Wirtschaft mit Bürokratie gelähmt (13.000 Rechtsakte in den letzten fünf Jahren) und ihre Kernaufgabe vernachlässigt: den europäischen Binnenmarkt zu stärken! Die EU muss jetzt die Prioritäten wieder neu ordnen: Bürokratie abbauen, Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Binnenmarkt vertiefen. Und nur wenn und sobald das geschafft ist, können Investitionen ein nächster Schritt sein. Und auch erst dann sollte man über „mehr Geld“ und dessen Herkunft sprechen.
Wettbewerbsfähigkeit steigern und Bürokratie abbauen – das sind auch unsere Themen im Verband. Es gibt noch viel zu tun!
Herzliche Grüße
Ihr Markus Born
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