So wie das vergangene Jahr geendet hat, beginnt auch das neue: Leider mit eher schlechten Nachrichten.

Und das gilt nicht nur für die Datenlage zur wirtschaftlichen Entwicklung, die Proteste der Landwirte, denen sich immer mehr andere Bereiche anschließen, die Wahlchancen der AfD bei den anstehenden Landtagswahlen oder die Nachricht vom Tod der „Lichtgestalt“, unseres Kaisers Franz Beckenbauer!

 

Nehmen wir das Beispiel Dyneon: Obwohl dies bereits vor etwas über einem Jahr angekündigt wurde, ist es für viele im Bayerischen Chemiedreieck ein echter Schock, dass die Schließung und Abwicklung des 3M-Standorts Burgkirchen mit fast 700 Beschäftigten jetzt tatsächlich mit einer ersten Personalabbauwelle startet. Denn bis zuletzt war die Hoffnung nicht erloschen, dass einer der wichtigsten und innovativsten Hersteller von Fluorpolymeren (PFAS), die aufgrund ihrer einzigartigen Funktionalität in zahlreichen kritischen Endverbraucher-Anwendungen zum Einsatz kommen, nicht endgültig von der Bildfläche verschwindet.

Vielen ist offenbar immer noch nicht klar, wie entscheidend und nicht substituierbar der Einsatz von Fluorpolymeren in vielen Bereichen der Hochtechnologie ist.

Sie sind erfolgskritisch für Technologien, die in Mobiltelefonen, der 5G-Telekommunikation, persönlicher Schutzausrüstung, medizinischen Geräten und Implantaten, Flugzeugen und unzähligen anderen Produkten und Branchen eingesetzt werden. Ohne Fluorpolymere keine Microchips und keine Digitalisierung. Zudem machen sie in grünen Technologien wie der Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoffelektrolyse, Elektromobilität oder Batterietechnologie die Transformation in Richtung Klimaneutralität erst möglich.

Und mit der Schließung des Standorts verschwindet auch die weltweit einzige Recyclinganlage für Fluorpolymere.

Wo also bleibt angesichts solcher Beispiele die Zuversicht, die gerade von einzelnen Vertretern der Ampelregierung eingefordert wird und die sich dabei über das ständige Schlechtreden und Miesmachen unseres Standorts lautstark beklagen?

Hierzu möchten wir eines klarstellen: Wir gehören nicht zu den Pessimisten, die den Glauben an die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland verloren haben. Denn die Zukunft gehört nicht den Mutlosen. Aus Pessimismus ist noch nie etwas Vernünftiges entstanden! Aber wir gehören auch nicht zu den notorischen Zweckoptimisten, die kritiklos jedes offensichtliche Problem, das es endlich zu lösen gilt, mit schönen Worten zukleistern, nur um ja niemandem auf die Füße zu treten. Denn wir wissen, dass man Probleme nur wirklich lösen kann, wenn man sich ihnen stellt und ihnen ins Auge blickt.

Wir sind Realisten! Und wir leiten unsere Zuversicht von Taten und Ergebnissen und nicht von theoretischen Analysen, Ankündigungen und Lippenbekenntnissen ab.

Wir haben in Deutschland kein Erkenntnisproblem mehr! Wir müssen endlich Taten sehen! Und manchmal ist es auch einfach besser, etwas nicht zu tun oder zu reglementieren und dadurch unternehmerische Freiräume zu schaffen. Dann sind wir auch wieder zuversichtlich.

Denn Deutschland kann seine Probleme lösen – wenn wir statt Ideologie endlich die praktische Vernunft wieder zur Maxime unseres Handelns machen.

 

Oder, um es mit den Worten von Helmut Schmidt zu sagen:

„Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft.“

 

 

Bildquelle: iStock-1491501388, iStock-1176747991, eigene Collage

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