Chemie-Tarifrunde 2018: Forderungsempfehlung: 6+1

7. Mai, 2018

Mit einer Forderungsempfehlung von 6 Prozent hat die IG BCE die Tarifrunde in der chemisch-pharmazeutischen Industrie eröffnet. Auf den ersten Blick liegt die Entgeltforderung der IG BCE – wenig überraschend – damit in der Größenordnung anderer Gewerkschaften in diesem Jahr. Auf den zweiten Blick wird jedoch schnell klar: Mit ihrer Zusatzforderung nach einer Verdoppelung des Urlaubsgeldes geht sie erheblich darüber hinaus. Denn was so harmlos als zusätzliche, nicht tarifdynamische Sozialkomponente daherkommt, hat es in sich: Je nach Tarifgruppe ist das in Bayern eine zusätzliche Belastung zwischen 0,9 Prozent und 1,9 Prozent; auf das Durchschnittsentgelt bezogen sind das rund 1,3 Prozent.

Unsere Antwort darauf kann nur sein: „Bei allem begründeten Optimismus: Die IG BCE muss aufpassen, dass sie die Bodenhaftung behält. 6 Pro-zent mehr Entgelt und mehr als 1 Prozent on top für mehr Urlaubsgeld – das ist mit uns nicht zu machen. Die Bäume wachsen, aber sie wachsen auch in der Chemie nicht in den Himmel”, unterstreicht BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller. „Wenn wir als Branche weiter wachsen wollen, brauchen wir eine besonnene Tarifpolitik. Die aktuelle Sonderkonjunktur können wir unter anderem mit Einmalzahlungen honorieren. Dann sind wir besser aufgestellt, sobald der Weg wieder steiniger wird.”

Gesprächsbereitschaft signalisieren die Chemiearbeitgeber bei der Gestaltung der modernen Arbeitswelt. Die Tarifrunde sei der richtige Rahmen, um Fortschritte für beide Seiten zu erzielen.

Die Regionalverhandlungen beginnen am 20. Juni in Rheinland-Pfalz.

Bayern ist am 4. Juli dran. Die Bundesrunde startet am 5. September in Hannover.

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