„Verboteritis“ statt Nachhaltigkeit

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EU-Umweltkommissar denkt über ein Verbot von Plastikverpackungen in der EU nach

Der Umgang mit Kunststoffabfällen und die damit verbundene Entsorgungsproblematik führt derzeit zu hitzigen Debatten. Jüngstes Beispiel ist ein neuer Vorstoß in Sachen „Verbote statt Lösungen“ aus der gerade offiziell vereidigten EU-Kommission. So denkt der neue EU-Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevicius in einem aktuellen Interview in der „Welt“ laut über ein generelles Verbot von Kunststoffverpackungen in Europa nach. Dies ist bislang der Höhepunkt einer stark emotionalen und verbotsgetriebenen Diskussion, bei der der Nutzen von Kunststoffverpackungen zum Beispiel zur CO2-Einsparung oder zur Lebensmittelsicherheit zunehmend völlig in den Hintergrund tritt.

[cl-flipbox duration=“1000″ front_icon_type=“image“ front_title=““ front_bgimage=“31110″ back_title=“Virginijus Sinkevičius und Ursula von der Leyen“ back_desc=“EU-Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevičius und Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen“ width=“40%“]

In einer aktuellen Pressemitteilung der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen werden diese Verbotsüberlegungen des EU-Umweltkommissar daher zurecht zurückgewiesen. Die IK fordert den Kommissar stattdessen dazu auf, mehr dafür zu tun, dass Kunststoffverpackungen in Europa nicht auf Mülldeponien landen, sondern recycelt werden. An dieser Stelle offenbart sich nämlich eine wirkliche Regelungslücke aus Brüssel: Im Gegensatz zu Deutschland, wo seit 2005 in striktes Deponierungsverbot gilt, dürfen Haushaltsabfälle EU-weit noch bis 2030 im wesentlichen Umfang deponiert werden!

post-consumer waste rates - recycling oder Deponie

Quelle: www.plasticseurope.org

Daneben sieht die IK eine Gefahr solcher Verbotsforderungen für die Bemühungen hin zu einer Kreislaufwirtschaft: Sollte die Politik Kunststoffverpackungen von der Kreislaufwirtschaft ausschließen, würden dringend benötigte Investitionen in recyclingfähige Verpackungen oder Recycling-Anlagen ausbleiben. Und damit nicht genug: Wird Kunststoff bei Verpackungen durch andere Materialien ersetzt, hat dies in der Regel einen erhöhten Energieverbrauch sowie deutlich höhere CO2-Emissionen zur Folge. Ein echter Rückschlag für den Klimaschutz also.

Es bleibt daher zu hoffen, dass die neue Kommission von einseitigen Verbotsüberlegungen wieder abrückt und im Hinblick auf die bestehenden Herausforderungen bei der Entsorgungsproblematik von Kunststoffverpackungen wirklich nachhaltige Entscheidungen auf Basis von Fakten auf dem Weg bringt. Für eine solche faktenbasierte Diskussion stehen die Kunststofferzeuger sowie Hersteller von Kunststoffverpackungen im Übrigen jederzeit bereit und haben hierfür mit dem Newsroom.Kunststoffverpackungen auch eine eigene Informationsplattform ins Leben gerufen. Dieser Newsroom richtet sich an das Informationsbedürfnis aller Verbraucher und möchte durch Faktenwissen zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen. Auch die EU-Kommission ist herzlich eingeladen, einmal vorbeizuschauen!

 

 

 

 

Bildquelle Titelbild: pixabay_garbage-1255244

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Gepostet am

16. Januar 2020

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