Hey, wir haben einen Impfstoff!
Und mal ganz ehrlich: Was für viele bis heute wie ein „Wunder“ klingt, ist im Grunde das wunderbare Ergebnis intensiver und harter Arbeit von höchst motivierten innovativen Menschen in der Pharmaindustrie. Und zwar mit Mitteln und Technologien (wie der Gentechnik), die viele in unserer Gesellschaft aus Unwissenheit und Angst nach wie vor ablehnen.
Dass den Pharmaunternehmen nach einer ersten Euphorie jetzt angesichts des zögerlichen Impfstarts von vielen Seiten dafür der „Schwarze Peter“ zugeschoben wird – ja was soll man dazu sagen… die Pharmaindustrie ist Kummer gewöhnt.
Vielleicht trägt aber die „Ernüchterung“, die der jüngste Impfgipfel bei einigen in der Politik ausgelöst hat, ja dazu bei, endlich auch hier die Realitäten einer industriellen Produktion wahrzunehmen.
Und das heißt:
Zu verstehen, wie groß der technische Kraftakt für ein kleines „Start Up“ ist, bei einem so sensiblen Produkt wie einem neuen Impfstoff die Ergebnisse aus dem Forschungslabor in eine Massenproduktion zu überführen.
Zu verstehen, dass ein Impfstoff aus verschiedensten Komponenten höchster Qualität aus unterschiedlichsten Lieferquellen weltweit besteht, die, wie der gesamte Produktionsprozess, allesamt qualifiziert, gesichert und letztendlich behördlich genehmigt werden müssen, um die Sicherheit der zu impfenden Menschen zu garantieren. Und dass die sprunghaft gestiegene, riesige weltweite Nachfrage, z. B. nach Lipid-Nanopartikeln, die den eigentlichen mRNA-Impfstoff einschließen und transportieren, wie bei jedem anderen Produkt auch, fast zwangsläufig zu Lieferengpässen führt.
Zu verstehen, dass neben dem Impfstoff auch die dafür erforderlichen Glasampullen, Dichtstopfen, Spritzen, Kanülen, hochreinen NaCl-Lösungen, usw. benötigt werden, um den Impfstoff zu verabreichen, da wir es ja nicht mit einer „Schluckimpfung“ zu tun haben. Und dass auch dafür die industriellen Produktionskapazitäten vorhanden sein müssen – nicht nur um ein paar Millionen Menschen, sondern ganz akut die gesamte Menschheit (!) mit Impfstoff zu versorgen. Dass hier der VCI jetzt erneut (Stichwort „Desinfektionsmittel“) eine Plattform organisiert, die helfen soll, den Nachschub auch für dieses wichtige „Impfzubehör“ sicherzustellen, spricht für das Selbstverständnis unserer Branche als #Lösungsindustrie. Und dass bereits vielfach nach Kooperationsmöglichkeiten zur Ausweitung der Impfstoffproduktion gesucht wird, auch.
Es wird für alle Beteiligten höchste Zeit, emotional einen Gang zurückzuschalten und
ganz nüchtern gemeinsam nach konstruktiven Lösungen zu suchen!
Welcome to reality!
Bildquelle: istock-1292647953